„Nicht diejenigen, die die gleiche Sprache sprechen, sondern diejenigen, die die gleichen Gefühle teilen, können einander verstehen.“

Das Leben vieler Menschen und leider auch vieler Kinder ist geprägt von Stress, Medienkonsum und alltäglicher Hektik.

Vielen  Kindern, Jugendlichen und auch vielen Eltern fehlt das Gefühl von Vertrauen, Verbundenheit, Sicherheit und Selbstwirksamkeit.

Insbesondere Kinder, Jugendliche und Eltern, die im Rahmen der Jugendhilfe betreut werden, haben schon viele energieraubende pädagogische und therapeutische  Maßnahmen ergriffen und durchlebt, wobei der Fokus häufig auf den Defiziten liegt.

Durch die tiergestützte Arbeit soll der Fokus wieder auf die individuellen Fähigkeiten der Menschen gelenkt werden und ein Gefühl von Entschleunigung im Alltag entstehen. Durch das gegenseitige Vertrauen zwischen Mensch und Tier wird das Selbstwertgefühl der Klienten gesteigert.

Durch tiergestützte Arbeit mit Gruppen oder Familiensystemen soll wieder eine Vertrauensbasis erarbeitet werden, damit das Zusammengehörigkeitsgefühl gesteigert werden.

Menschen sind von Natur aus gebunden an die Umwelt und haben ein großes Interesse daran sich mit der Natur und den darin lebenden Tieren zu zusammenzufinden.

Das Zusammenführen vom Menschen mit der Natur birgt sehr viel  Potenzial, um neue Ressourcen für die Bewältigung des Lebens zu erlangen oder verlorengegangene  Ressourcen wieder zu aktivieren. 

Für mich steht in meiner Arbeit der zu betreuende Mensch mit seinem sozialen Kontext und mit seinem Familiensystem im Mittelpunkt. Durch die tiergestützte Arbeit sollen seine verborgenen Ressourcen aktiviert und in den Mittelpunkt gerückt werden. 

Lösungsorientierung und Wertschätzung für den Menschen und für meine Tiere sind die Leitziele meiner Arbeit.

Was ist tiergestützte Therapie

Die tiergestützte Therapie umfasst alle Maßnahmen, bei dem durch den gezielten Einsatzes eines Tieres, positive Auswirkungen auf das Verhalten und Erleben von Menschen erzielt werden soll. Das Team „Mensch-Tier“ fungiert als Einheit. Als therapeutische Elemente werden emotionale Nähe, Wärme und unbedingte Anerkennung angesehen. Zudem werden Techniken aus den Bereichen der Kommunikation, Interaktion, der basalen Stimulation und der Lernpsychologie eingesetzt. (vgl. Gatterer 2003)

Zielgruppe

Es gibt vielfältige Lebensumstände wie z.B.

•         Psychische und physische Erkrankungen der Eltern oder Kinder
•         Finanzielle und soziale Notlagen
•         Trennung und Scheidung
•         Persönliche Einschränkungen
•         Tod oder Erkrankungen eines Familienmitgliedes
•         Suchterkrankungen
•         Schulprobleme
•         Inhaftierung
•         Fehlende Alltagsstrukturen
•         Patchworkproblematik
•         Bindungsstörungen
•         ADHS/ADS
•         Autismus

die dazu führen können, dass Eltern nicht mehr in der Lage sind ohne professionelle Hilfe ihren Kindern eine adäquate Entwicklung zu ermöglichen.

Häufig ist es den Familienmitglieder in solchen problembelasteten Situationen nicht mehr möglich, die eigenen Ressourcen und Fähigkeiten wahrzunehmen und aus eigener Kraft zu aktivieren.

Mein Betreuungsangebot richtet sich an Kinder und Jugendliche, sowie deren Familien, die sich in einer belastenden Lebenssituation befinden und Hilfe benötigen um ihre sozialen, familiären und/ oder psychischen Schwierigkeiten zu bewältigen und Ansätze für neue Lebensentwürfe zu entwickeln.

Meine familientherapeutische Arbeit  erweitert sich durch den Einsatz von Tieren und stellt einen überaus bereichernden Baustein der Arbeit dar.

Neben der Arbeit mit einzelnen Kindern und Jugendlichen sowie deren Familien, biete ich tiergestützte Arbeit für Gruppen an. Die tiergestützte Arbeit in Form von gemeinsamen Eselwanderungen richtet sich auch an Wohngruppen der Jugendhilfe, der Sozialhilfe und Pflegekinder, die aufgrund familiärer Krisen derzeit oder dauerhaft nicht mehr in der Herkunftsfamilie leben können.

Wirkungen der tiergestützten Therapie/ Tiergestützten Arbeit

Tiere wirken auf den Menschen auf vielfältiger Weise positiv.

Die Mensch-Tier-Intervention bietet insbesondere bei Kindern und Jugendlichen mannigfache Möglichkeiten. Kinder und Jugendliche können durch den Einsatz von Tieren im pädagogischen oder therapeutischen Bereich lernen, sich selber besser zu spüren, das Gefühl von Selbstwirksamkeit zu erlangen und gegen Ohnmacht und Hilflosigkeit auszutauschen, Selbstbewusstsein aufbauen, sowie Verantwortungsübernahme zu erlernen und Grenzen in  Bezug auf Nähe und Distanz zu erkennen und in die soziale  Interaktion mit den anderen Mitmenschen zu transferieren.

Die Begegnung zwischen Mensch und Tier wirkt entspannend, entschleunigend und hilft bei der Selbstregulation.

Gefühle von Trauer, Wut, Verletzung und Misstrauen können besser verarbeitet werden.

Tiere sind in der Lage uns bedingungslos anzunehmen. Ein Lebewesen, welches uns so annimmt wie wir sind, kann den Aufbau von einer besonders emotionalen Beziehung erlauben, die Nähe und Geborgenheit zulässt und die uns bereit macht sich einem anderen Menschen gefühlsmäßig anzuvertrauen (vgl. Otterstedt 2001 a).

„Wo das Tier den Menschen so annimmt, wie er ist, kann auch der Mensch beginnen, sich so anzunehmen, wie er ist“(Otterstedt 2001 (a)S.87) .

 Unabhängig von den psychischen, emotionalen und sozialen positiven Wirkungen der Mensch-Tier-Beziehung, gibt es zahlreiche Studien die belegen, dass der Umgang mit Tieren eine blutsenkende Wirkung haben. Mensch-Tier-Interaktion determiniert eine verminderte Ausschüttung von Stresshormonen (vgl: Prothmann 2007).

Angebote

Ich biete im Rahmen meiner familientherapeutischen Arbeit tiergestützte Arbeit/ Therapie an. Die Termine finden in der Regel in der Natur bei den Tieren auf der Wiese oder im Rahmen von Wanderungen statt und beinhalten auch die Pflege, Versorgung und das Kennenlernen der Tiere.

Die Tiere dienen durch ihr einfühlsames Wesen als „Vermittler“ und „Brücke“ von scheinbar unüberwindbaren Kommunikationsschwierigkeiten und können helfen gegenseitiges Vertrauen aufzubauen und Konflikte und Krisen zu lösen.

Entsprechend des Auftrags suche ich die jungen Menschen auch in der Familie oder ihrem Lebensumfeld auf um eine tragfähige Arbeitsbeziehung zu schaffen.

Ziel der Eselwanderungen sind immer spürbare und für den Klienten erkennbare Veränderungen, die mit viel Geduld kleinschrittig beobachtet werden können

Grundsätzlich wird nicht das Problem des Einzelnen isoliert betrachtet, sondern es wird in der Wechselwirkung seiner Beziehungs- und Kommunikationsmuster zu anderen Lebewesen gesehen. Der „Schuldfaktor“ und die lineare Sichtweise werden ersetzt durch zirkuläres Denken und Handeln. Die tiergestützte Arbeit gibt den Klienten die Möglichkeit Veränderungen der Verhaltens- und Interaktionsmuster an den Tieren spürbar zu machen um dann reflektierter Verhaltensveränderungen herbeizuführen. Der Vertrauensaufbau zu den Tieren und die Verantwortungsübernahme bieten hier einen heilsamen Rahmen.   

Meine systemische/ tiergestützte Familientherapie bietet den Familien die Möglichkeit, an der Aufarbeitung der Vergangenheit, am Verstehen der Gegenwart und der Neugestaltung ihrer Zukunft aktiv mitzuwirken. 

Ziel der aufsuchenden Familientherapie ist die Bewältigung und Klärung störender Verhaltensmuster, Entwicklung von Lösungsstrategien sowie die Bildung neuer Handlungskompetenzen.

Die Gruppendynamik bei Gruppenwanderungen kann sich neu und positiv gestalten.

Zeitlicher Rahmen: Je nach Bedarf und Vereinbarung

Es sollten pro Sitzung/ Termin jedoch mindestens drei Stunden eingeplant werden, da die Wanderung auch die Pflege und das Kennenlernen der Tiere beinhaltet.